Christina Bott berichtet vom William Colenso College - Napier (Nordinsel / Neuseeland)
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Dreimonatiger Neuseelandaufenthalt im Sommer/Herbst in Napier

Am 6. Juli um 22:30 war es endlich so weit. Mein Flieger startete in Richtung Neuseeland. Ich hatte mich schon seit Monaten auf diesen Augenblick gefreut, doch als es nun so weit war und ich wusste, dass ich meine Familie für drei Monate nicht mehr sehen würde, hätte ich am liebsten kurzfristig abgesagt und wäre zu Hause geblieben.
Doch schon kurze Zeit später verflogen meine Zweifel und meine Entscheidung für den Neuseelandaufenthalt erwies sich als richtig. Bereits im Flugzeug lernte ich andere Austauschschüler kennen, die ebenfalls einen einwöchigen Vorbereitungskurs im wunderschönen Wellington absolvierten. Mit einer von ihnen wohnte ich währenddessen gemeinsam in einer Gastfamilie. Der Vorbereitungskurs soll grundlegende Kenntnisse der neuseeländischen Kultur vermitteln. Morgens findet von 9 bis 12 Uhr Unterricht statt und nachmittags wird ein Freizeitprogramm angeboten, das neben Shopping unter anderem auch einen Besuch in einer Kletterhalle und natürlich dem Te Papa, dem neuseeländischen Nationalmuseum, vorsieht. Nach einer Woche flog ich dann zu meinem Endziel: Napier.
Napier liegt an der Ostküste der Nordinsel in der Hawke´s Bay, einem Obst- und Weinanbaugebiet. Die Stadt selbst wurde nach einem schweren Erdbeben 1931, im Art Deco Stil neu erbaut und dieser ist noch heute im Stadtzentrum erhalten.
In Napier wohnte ich bei einem alten Ehepaar, das neben mir noch eine japanische Gastschülerin beherbergte. Ich besuchte hier das William Colenso College mit noch 12 anderen Deutschen. Auch hier gab es zu Beginn Vorbereitungstage, die uns auf den Unterricht vorbereiten sollten und mit den Schülervertretern der Schule bekannt machten. Es wurden sogar gemeinsame Spiele veranstaltet, um sich gegenseitig besser kennenzulernen. Natürlich fand auch eine feierlich Begrüßungsfeier der Maori der Schule statt, die uns im Namen ihres Volkes willkommen hießen.
Als Fächer belegte ich Catering, Hospitality, English, International English, Tourism, History und Outdoor Education. Das Fach Outdoor Education ist typisch für die Kiwis, die sich gerne in der freien Natur bewegen und auch vor Extremsport nicht zurückschrecken. Während der Unterrichtstunden befassten wir uns mit dem Wetter und Klimaverhältnissen in Neuseeland und wie man sich in der Natur richtig verhält. Außerdem gingen wir klettern an der schuleigenen Kletterwand und machten eine dreitägige Trampingtour. Insgesamt war dieses Fach sehr interessant und ich würde jedem empfehlen dieses an seinem College ebenfalls zu belegen.

Trotz dass wir so viele Deutsche waren, kam ich doch schnell mit Kiwis und anderen Internationalstudents in Kontakt. Allerdings erforderte es auch ein wenig Eigeninitiative. Hat man sich aber erst mit Kiwis angefreundet, bereut man es nicht und merkt wie freundlich und lustig sie sind.

Meine Collegezeit verging wie im Flug. Ich nahm neben der Trampingtour noch an einem Skitrip zum Mt. Ruapehu teil und mit meinem History Course an einem Geschichtswettbewerb. Es war eine sehr interessante Zeit. Ich hatte sogar zwischenzeitlich mit dem Gedanken gespielt, meinen Aufenthalt zu verlängern, aber der lasche Unterricht im College ließ mich dies nicht tun. Nach meiner Schulzeit hatte ich noch eine Woche Ferien, die ich nutzte, um mit zwei Freundinnen eine kleine Rundreise auf der Nordinsel zu machen. Wir fuhren mit dem Bus nach Auckland, Rotorua, zu den Waitomo Caves und nach Taupo, das der populärste Ort für Skidiving weltweit ist.

Insgesamt bin ich überglücklich die drei Monate nach Neuseeland gegangen zu sein und kann dieses wunderbare Land nur jedem empfehlen. Ich habe einzigartige Erfahrungen gemacht, die ich heute nicht missen möchte, und viele interessante Leute kennengelernt.

Christina Bott
 

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