Sophia Tauber berichtet aus Howard City (Michigan / USA)
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Am 30. August 2013 begann mein Abenteuer auf der anderen Seite des großen Teichs. Inzwischen bin ich schon seit über drei Monaten wieder hier in Deutschland, aber trotzdem denke ich noch gerne und viel an mein High School Aufenthalt zurück. Mein Austausch Jahr begann leider nicht so gut wie ich es mir erhofft hatte. Ursprünglich hätte ich mit einer weiteren Austauschschülerin aus Thailand bei einem älteren Ehepaar in einem doch sehr kleinen Dorf gelebt. Mit Heimweh hatte ich keine Probleme, aber dafür umso mehr mit meiner Gastmutter. Es hat aus mehreren Gründen nicht funktioniert und so habe ich Anfang Oktober meine Gastfamilie gewechselt. Zum Glück konnte mich die Familie  meiner besten Freundin mich aufnehmen. Danach war alles perfekt. Meine neue Gastfamilie, die so viel mehr als „nur“ eine Gastfamilie für mich wurde, nahm mich auf wie eine weitere Tochter. Wir sind uns in diesem Jahr so nah gekommen und ich freu mich schon sie alle wieder zu sehen. 


Doch nicht nur in meinem Familienleben ging alles gut, auch in der Schule fühlte ich mich Tag um Tag wohler. Meine Mitschüler gaben sich große Mühe alles so verständlich wie möglich zu erklären und mich überall mit einzubeziehen. Schon nach zwei Monaten hatte ich sprachlich fast keine Probleme mehr. 


Ich möchte gern von Homecoming erzählen weil wir das hier in Deutschland ja nicht haben und es eine der besten Erfahrungen war die ich hatte: Alles begann schon Wochen davor mit Vorbereitung und Planung für die Spirit Week, das Homecoming Game, den Homecoming Dance und alles drum herum. Wir waren alle schon ganz aufgeregt und als es dann endlich am Montag mit der Spirit Week losging, waren wir alle dabei. Die Schüler waren dazu aufgerufen sich jeden Tag einem Motto entsprechend anzuziehen und somit dem Zusammenhalt, den so berühmt berüchtigten School Spirit, zu stärken. Wir hatten Mottos von Tacky Tourist bis zu Freaky Friday. Am Freitag in den letzten drei Stunden fand eine Pep Assembly statt. Spätestens nachdem das gesamte Footballteam mit Maskottchen, Cheerleader und die ganze Band in einer Parade durch das Schulhaus marschiert sind waren alle voll und ganz dem School Spirit verfallen. Jetzt gab es nur noch eine Aufgabe zu bewältigen: Wir mussten das Footballgame gewinnen. Man muss dazu sagen, dass unser Football Team seit fast 4 Jahren kein einziges Spiel gewonnen hatte. Die ganze Schule war auf den Tribünen versammelt und jubelte und feuerten die Vikings an. Es waren nur noch wenige Sekunden zu spielen als unser Team den entscheidenden Punkt machte. Als der Schlusspfiff erklang, stürmte die ganze Schülerschaft das Spielfeld. Alle waren total glücklich und überwältigt. Die Football Spieler rannten zur Siegesglocke, zum ersten Mal in 4 Jahren erklang. Am nächsten Abend, dann ein weiteres Highlight der Homecoming Week: The Homecoming Dance! Schulbälle gehören in den USA genauso dazu wie peanut butter. Ich werde diesen Abend nie vergessen! Es hat so viel Spaß gemacht auch wenn es ganz anders ist als wenn wir hier in Deutschland in Clubs gehen. Zwar wird immer von Lehrern und Eltern beaufsichtigt, aber selbst das stört niemanden wirklich. Alle haben getanzt, gefeiert und gelacht.  


Das war eines der Ereignisse an die ich gerne und häufig zurückdenke. Natürlich geht nicht immer alles rund und manchmal hat man eben auch Heimweh, aber das gehört dazu. Ich würde es jederzeit wieder machen und bin auch ein kleines bisschen neidisch auf euch alle die ihr es noch vor euch habt. Eines sei noch gesagt: Es ist jedem selbst überlassen was er oder sie aus seinem High School Jahr macht! Wartet nicht darauf dass andere euch langfristig überall hin mitnehmen. Geht selbst auf die Leute zu und seit selbstbewusst und engagiert euch in der Schule!  
So go ahead and enjoy the year of your life!

 

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