Katharina Ahrens berichtet aus Kingwood (Texas / USA)
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Houston – we have a problem!


Die 11. Klasse habe ich als Austauschschülerin in Kingwood, Texas, verbracht. Nach langer Vorbereitung ging es am 19.August 2004 endlich los. Zuerst reiste ich zusammen mit meinem Freund und anderen Austauschschülern nach New York und Washington, wo wir die ersten fünf Tage ein Denkmal nach dem anderen besichtigten. Schon in diesen Tagen kam das Essen von Fastfood nicht zu kurz.... Von Washington aus bin ich über Chicago nach Houston geflogen um dort von meiner Gastfamilie empfangen zu werden.

Sobald alle schulischen Angelegenheiten geklärt waren, begann für mich der Unterricht an einer amerikanischen High School. Anfangs war es nicht leicht, da außer mir noch 3000 andere Schüler an der Schule lernten (von 10. bis 12. Klasse) und der Gebäudekomplex einfach riesig war. Doch ich habe mich schnell zurechtgefunden. Auch mit meinen 7 Schulfächern bin ich schnell klargekommen, darunter nicht nur Biologie, Französisch und Mathe, sondern auch English (Literatur), US-History und Government.

Meine erste Gastfamilie war „nur“ meine Willkommensgastfamilie. Nach vier Wochen bekam ich eine neue Gastfamilie, bei der ich bis zum Ende geblieben bin. Glücklicherweise wohnte sie auch in Kingwood (ca. 60.000 Einwohner), was 40 Minuten von Houston entfernt lag. Meine Gasteltern, die vor 16 Jahren von Hawaii nach Texas zogen, waren sehr nett und fürsorglich. Lon (63), mein Gastvater, war früher Pilot und meine Gastmutter, Martha (53), ist Frührentnerin, die aktiv für die Demokraten tätig ist. Die Jüngere ihrer beiden Töchter, Sara (16), hat mir öfter mit Schulaufgaben geholfen und wir sind manchmal zusammen Schwimmen, Rennen oder Tennis spielen gegangen.

Ich bin mit vier weiteren Austauschschülern auf die Kingwood High School gegangen, darunter Stephanie aus Belgien, mit der ich fast jeden Tag verbrachte, zwei Mädchen aus der Ukraine und China und Jacob aus Schweden. Wir haben uns sehr gut verstanden und alle sechs Wochen wurde ein Treffen für uns organisiert.

Den ersten Ausflug nach San Antonio und Austin unternahm ich mit meiner Gastmutter und Stephanie. Wir besuchten meine Gasttante und ihre Familie in Austin, der Hauptstadt, und machten bei allen Touristenattraktionen, wie den Riverwalk, in San Antonio mit.

Homecoming und Thanksgiving waren große Ereignisse und meistens dauerten die Vorbereitungen länger als das eigentliche Event. Bald darauf stand Weihnachten vor der Tür. Da ich mich sehr gut mit einer aus Deutschland ausgewanderten Familie verstand, konnte ich mit ihnen ein deutsches Weihnachten feiern. Am 25.12. bin ich dann aber traditionell mit meiner kompletten Gastfamilie aufgestanden um all die Geschenke zu öffnen und viel Truthahn zu essen. Das Beste des ganzen Jahres war mein Urlaub auf Hawaii mit der deutschen Familie. Wir hatten sehr viel Spaß und erlebten eine traumhafte Woche, doch als ich dann in Houston ankam, war mein Koffer noch in Los Angeles. Nach langem Warten bekam ich ihn dann aber doch wieder zurück.

Das nächstgrößte Ereignis war die Prom im April. Nachdem alle Vorbereitungen noch einmal getroffen waren, fuhren wir mit einer Limousine nach Houston, wo wir bis zur letzten Minute Spaß hatten und viel tanzten, um dann in einem Seehaus ins Bett zu fallen.

Die letzten Wochen vergingen immer schneller und obwohl ich traurig war, alles in Texas zurücklassen zu müssen, freute ich mich sehr auf zu Hause. Es war schon im Flugzeug komisch wieder richtig deutsch zu sprechen und ich hatte anfangs kleine Probleme, aber es viel mir nicht schwer, mich wieder einzugewöhnen.

 

Katharina Ahrens